Vetter setzt in Österreich eines drauf
Wegen Nachfrage über den eigenen Erwartungen treibt Vetter den Ausbau des Standortes Rankweil, Österreich, weiter voran. Auf das bisher zweistöckige Gebäude wird nun ein weiteres Stockwerk mit rund 330 Quadratmetern für weitere Büronutzungen draufgesetzt sowie ein Werkstattgebäude gebaut.
Vetter Development Services Austria unterstützt in Rankweil die Herstellung und Qualitätskontrolle von Arzneimittelkandidaten für klinische Studien und erweitert nach der Inbetriebnahme im Jahr 2021 den Standort. „Seit der Eröffnung unseres hochmodernen Standorts für klinische Entwicklung in Österreich vor etwas mehr als drei Jahren verzeichnen wir einen rasanten Anstieg der Kundennachfragen. Dies zeigt sich in der erfolgreichen aseptischen Produktion der ersten 100 klinischen Chargen“, sagt Dr. Claus Feussner, Senior Vice President Vetter Development Service. „Unsere beiden klinischen Produktionsstätten im österreichischen Rankweil und in Skokie in der Nähe von Chicago, Illinois haben unsere Erwartungen übertroffen. Dieser Erfolg spricht sowohl für die Qualität der Arzneimittelkandidaten, die wir herstellen, als auch für die Zuverlässigkeit, die wir unseren Kunden und deren Patienten bieten.“
Dabei ging an diesem Standort längst nicht immer alles gut. Der Grundstein für das Werk in Rankweil war im Herbst 2016 durch ein österreichisches Tochterunternehmen der baden-württembergischen Rentschler Biopharma gelegt worden. 30 Mio. Euro wurden in die Rentschler Fill Solutions GmbH investiert, der operative Betrieb im Sommer 2018 aufgenommen. Die befristete GMP-Zertifizierung wurde im Sommer 2019 von der Arzneimittelbehörde AGES verlängert und alles sah nach einer erfolgreichen Entwicklung aus. Intern muss es jedoch im Betrieb damals ganz anders zugegangen sein und eine hohe Mitarbeiterfluktuation sowie damit einhergehende Probleme in den Prozessabläufen sorgten für die Verhängung eines Auslieferungsstopps. Die Mutterfirma Rentschler machte sich vor Ort durch harte Schnitte keine Freunde: zuerst wurde die Hälfte der Belegschaft entlassen, dann eine Firmenumbenennung vollzogen und nur wenigen Wochen später die Insolvenz und das Aus für den Standort gemeldet.
In diese Bresche sprang die Ravensburger Vetter Pharma, die dem österreichischen Standort eine zweite Chance gab. Als Reaktion auf die wachsende Marktnachfrage investiert Vetter nun sogar weiter in den Standort Rankweil. Dazu gehört ein 14 mal 24 Meter großer Dachausbau, durch den das Gebäude um ein drittes Stockwerk erweitert wird. So entstehen mehr Bürofläche mit Einzelarbeitsplätzen, Gruppenbüros und Besprechungsräume. Zusätzlich errichtet der Pharmadienstleister ein weiteres technisches Gebäude auf der Westseite des Areals. In dem zweistöckigen, 3.400 Quadratmeter großen Gebäude befinden sich in Zukunft eine technische Werkstatt und ein Abfallentsorgungszentrum. Dr. Martin Schwab, Vice President Vetter Development Services Austria kommentierte: „Das Wachstum, das wir hier sehen, ist vor allem auf eine steigende Kundennachfrage und eine starke Auftragslage zurückzuführen, die sich auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird.“ Mit Blick in die Zukunft möchte Vetter die Effizienz der klinischen Produktion in Rankweil weiter steigern – hoffentlich nicht wieder auf dem Rücken der überlasteten Beschäftigten wie schon einmal. Aus diesem Fehler sollte man die Lehren gezogen haben.